Woran denken Sie, wenn Sie das Wort SNACKable hören? An Burger, Würstchen oder Gemüsesticks mit Dip? Was auch immer es ist, vermutlich kann man es einfach zwischendurch zu sich nehmen. Genau darum geht es auch bei SNACKable Content. Dabei handelt es sich nämlich um Inhalte in den sozialen Medien oder auch auf Webseiten und Blogs, die von den Usern besonders schnell erfasst und konsumiert werden können.
Worauf kommt es bei SNACKable Content an?
Am besten sind die Content-Häppchen auffällig, optisch ansprechend, pointiert, informativ, unterhaltsam, kurz & bündig. Alles Attribute, die bei Postings auf Facebook, Instagram und Co extrem wichtig sind, denn die User haben wenig Zeit und die Konkurrenz unter den Beiträgen ist riesig. Gehen Sie einfach von sich selbst als Socialmedia-Konsument aus. Wie nutzen Sie Facebook, Instagram, Twitter oder welches Netzwerk auch immer? Im Normalfall wird es nicht so sein, dass Sie stundenlang damit verbringen und jeden einzelnen Beitrag lesen oder sich anderweitig damit beschäftigen.
Vermutlich scrollen Sie eher durch Ihre Newsfeeds und wenn Sie etwas ansprechend finden, klicken Sie darauf, lesen den Text, liken oder kommentieren. Das machen Sie aber nur bei jenen Beiträgen, die in den ersten Sekunden Ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Wenn wir jetzt die Rollen wieder umkehren und in jene des Content-Produzenten schlüpfen, bedeutet es: Wir müssen Content produzieren, der die User in den ersten Sekunden einfängt! Unser Content muss
- rasch zu konsumieren
- rasch zu erfassen
- rasch gut zu finden
- also einfach SNACKable sein!
Wie sieht es mit der Qualität aus?
Nur weil Sie schnell eine Kleinigkeit essen möchten, bedeutet es nicht, dass das nicht hochwertig sein muss. Im Gegenteil: Wenn wir von SNACKable Content sprechen, sollte dieser besonders gut schmecken, da Sie die User innerhalb kürzester Zeit von sich überzeugen müssen und Sie müssen sich damit hervorheben.
Nehmen wir Instagram als Beispiel. Hier werden vorrangig schöne Bilder gepostet. Davon gibt es allerdings zu Hauff innerhalb des visuellen Netzwerkes. Es ist also nicht besonders auffällig, wenn Sie unter lauter schönen Bildern ebenfalls schöne Bilder posten. Ihr eigener Stil kommt ins Spiel, aber das ist eine andere Geschichte. In diesem Artikel bleiben wir beim Thema SNACKable Content. Hier ein paar Merkmale:
- Wenn Sie auf Instagram Bilder posten, müssen diese auf den ersten Blick die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Das Bild muss catchy sein, aber auch beim Text ist Relevanz gefordert.
- Zwar wird das Bild zuerst gesehen, dennoch hat es zum Ziel, die User dazu zu bringen, sich mit dem Post länger zu beschäftigen. Als Content-Produzenten wünschen wir uns genau das, aber auch für den Algorithmus ist es wichtig. Denn je länger sich User mit einem Beitrag beschäftigen, umso besser kann es für die Reichweite sein.
- Wobei wir bei der Textqualität angelangt sind. Beschränken Sie sich trotz des zuvor genannten Punktes aufs Wesentliche. Ein super langer Text bedeutet nämlich nicht, dass sich die User automatisch länger damit beschäftigen. Ich zum Beispiel springe manchmal genau deshalb ab, weil es mir zu lange wird. Und wie ist es bei Ihnen?
Tappen Sie nicht in die Bla-Bla-Falle!
Viele Instagrammer setzen auf Grund der Algorithmus-Regeln falsche Zeichen und verfassen unnötig lange Texte, weil Sie denken, dass sich so mehr Leute länger mit dem Post beschäftigen. Theoretisch eine logische Schlussfolgerung, wenn da nicht wieder der Zeitfaktor eines jeden einzelnen Users wäre. Nicht jeder potentielle Follower und auch nicht jeder treue Follower hat die Zeit diese vielen langen Postings innerhalb seiner Community zu lesen.
Sorry, das ist hart, aber es ist wahr!
Dazu kann ich jetzt zwar keine representative Studie aus dem Ärmel schütteln, aber gehen Sie an dieser Stelle noch einmal von sich selbst aus. Wie viel Zeit nehmen Sie sich selbst, um Socialmedia oder andere Online-Inhalte zu konsumieren?
Meine persönlichen Erfahrungen auf Instagram und auch auf Facebook zeigen, dass Beiträge, die relevante Infos zusammenfassen, zwar länger sein dürfen, aber keinesfalls in einer Doktorarbeit enden sollten. Wenn ich einen Post sehe, der mir auf den ersten Blick etwas verspricht, dass er nicht hält oder dass erst nach einem ewig langen BlaBla zu finden ist, nur damit die Lesezeit verlängert wird, bin ich weg.
In den meisten Fällen auch als Follower. Wie ist das bei Ihnen?
Mehr zum Thema optimale Textlänge finden Sie in diesem Artikel:
Welche Formate eignen sich für SNACKable Content?
Hier sind so gut wie keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist – wie bereits erwähnt -, dass Sie sich auf das Wesentliche beschränken. Konzentrieren Sie sich wirklich auf jene Dinge aus Ihrem Themenkreis, die für Ihre Follower, Fans und andere User relevant sind.
Ein paar Format-Beispiele:
- Versuchen Sie es mit Kurzvideos. Je nachdem in welcher Nische Sie unterwegs sind, können das Videos sein, in denen User-Fragen beantwortet werden, in denen Sie Blogartikel ankündigen oder Sie zeigen, was man mit Ihrem Produkt alles machen kann. Unterhaltung ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. Manchmal will doch jeder von uns einfach nur unterhalten werden und dieses Entertainment darf gerne mit Witz und Charme verpackt sein.
- Infografiken sind in vielen Nischen sehr hilfreich und bei vielen Usern beliebt. Probieren Sie es einfach aus. Infografiken sollten möglichst unkompliziert sein. Wenn sie in den sozialen Medien gepostet werden, ist weniger mehr. Knallen Sie das Bild nicht, mit unendlich vielen Fakten zu, sondern achten Sie darauf, dass die Message wirklich sofort erfasst werden kann. Im Beitragstext (der Caption) können zusätzliche Infos geliefert werden.
- Spruchbilder können ebenfalls gut funktionieren. Davon gibt es allerdings wahnsinnig viele in den sozialen Medien. Achten Sie auch hier darauf, dass Ihre Spruchbilder Ihren persönlichen Stil widerspiegeln.
- Stories auf Instagram und Facebook. Natürlich fallen auch die Stories unter SNACKable Content. Die Aussagen sollten klar und rasch vermittelt werden und natürlich darf nichts davon langweilen.
Kreieren Sie SNACKable Teaser
Ein SNACKable Teaser kennt nur ein Ziel: die User auf die eigene Webseite, den Blog, ein Video oder irgendwo anders hin zu bringen, wo man ihn haben möchte. Das schaffen Sie mit mit einem knackigen Post, der Lust auf mehr macht. Dieses Content-Häppchen ist quasi die Vorspeise auf einer fremden Plattform und gegessen wird dann bei Ihnen zu Hause, zum Beispiel auf Ihrer Webseite. Ein SNACKable Teaser erzählt NIE die ganze Story. Er macht lediglich neugierig auf die Geschichte und weckt das Bedürfnis unbedingt mehr zu erfahren.
Zusatz-Tipp: Achten Sie beim Teaser stets darauf, dass Sie nicht vom Ziel ablenken. Das Ziel ist es, die User weiterzuschicken oder zum Dranbleiben zu bewegen, etwa wenn Sie auf eine weitere Folge einer Artikel-Serie oder einer Youtube-Serie hinweisen, die bald veröffentlicht werden. Das Ziel eines Teasers, der auf andere Seiten verweist, ist es nicht, Kommentare oder ähnliches zu sammeln. In den seltensten Fällen, machen die User nämlich beides.
SNACKable Content auf der eigenen Webseite
SNACKable Content kann natürlich auch auf der eigenen Webseite produziert werden. Zum Beispiel, indem Sie komplexe Themen für Ihre User klar zusammenfassen und sich dabei auf die wesentlichen Dinge beschränken. So kann ein Artikel mit 5000 Wörtern etwa auf 500 Wörter eingedampft werden, wenn darin trotzdem alle Fakten enthalten sind.
Wie bereits weiter oben erwähnt, formulieren Sie in weiterer Folge für Ihre Socialmedia-Plattformen noch kürzere Anreißer, um auf den Webseiten-Artikel hinzuweisen.
- So können Sie bei Ihren Lesern in weiterer Folge das Interesse für einen Workshop, ein Angebot, ein E-Book, ein Produkt oder eine Dienstleistung aufbauen.
- Sie können aber auch einfach nur ihren Experten-Status hervorheben und zeigen, dass Sie in Ihrem Fachbereich wissen, was Sie tun.
- Auf jeden Fall gewinnen Sie auf diese Weise das Vertrauen potentieller Kunden.
Fazit zum Thema SNACKable Content:
Obwohl SNACKable Content kürzer und schneller zu konsumieren ist, bedeutet das nicht, dass der Inhalt schlechter sein darf. Im Gegenteil: Sie müssen sofort mit Qualität punkten und diese in den weiterführenden Content-Stationen halten können. Sonst ist sind die User schnell wieder weg.
Sie selbst möchten ja auch, dass die Gemüse-Sticks, die Sie zwischendurch knabbern, nicht nur gut aussehen, sondern schön knackig sind. Andernfalls werden Sie sie beim nächsten Mal wohl wo anders einkaufen.
So ist es auch bei Socialmedia,- und Webseiten-Inhalten. Perfekte Häppchen sind kurz, knackig, auffällig, optisch ansprechend, pointiert, informativ und unterhaltsam. Keine Sorge, es gelingt in den seltensten Fällen alles auf einmal zu erfüllen, aber zumindest sollten diese Attribute als Qualitätskriterien gesehen werden.