Artikel-Update: Juni 2018
Damit Inhalte auf Socialmedia Plattformen funktionieren, sollten einige Faktoren berücksichtig werden. Dazu zählen etwa User-Relevanz, der richtige Veröffentlichungszeitpunkt oder auch die Textlänge eines Beitrages. Für Letztere galt lange das Motto: So KURZ wie möglich und so LANG wie nötig. Derzeit würde ich diese Aussage wie folgt ändern:
Die Textlänge richtet sich nach Relevanz
Jede Social Media Plattform folgt ihren eigenen Kriterien. Beim Kurznachrichtendienst Twitter wurde die Textlänge von 140 auf 280 Zeichen hinauf geschraubt. Bei Instagram wurden zu Beginn oft nur Fotos mit jeder Menge Hashtags und oft ohne sonstigen Text veröffentlicht. Facebook-Beiträge wurden lange ebenfalls kurz und knackig gehalten.
Die Hauptrolle spielt einmal mehr der Algorithmus, der sich bekanntlich laufend ändert. Derzeit geht der Trend auf Facebook und Instagram zu längeren Texten hin. Die können nämlich dazu führen, dass sich die User länger mit einem Post beschäftigen und je länger sich Fans und Follower mit einem Post beschäftigen, umso interessanter scheint dieser aus Sicht der Algorithmen zu sein, denn es kann in weiterer Folge bedeuten, dass die User länger auf der Plattform bleiben.
Alles KANN, nichts MUSS
Längere Post-Texte, ja – aber bitte nur dann wann sie Sinn machen. Am Ende kommt es eben doch nicht nur darauf an, mehr Worte zu tippen, sondern relevante Inhalte anzubieten. Sinnloses Geschwafel nur um den Algorithmus zu befriedigen, kann ganz schnell nach hinten losgehen. Die Folgen reichen von Ignoranz der User über Entliken von Facebook-Seiten, Entfolgen von Instagram-Accounts bis hin zu negativen Kommentaren (wobei das Entfolgen oft andere Gründe hat, aber das ist eine andere Story).
Damit kommen wir auch schon zum nächsten wichtigen Punkt. Früher galt: Reaktionen, Kommentare und Shares um jeden Preis, unabhängig davon, ob diese positiv oder negativ waren. Da gab es auf Facebook die Love & Like-Posts oder die Like,- und Kommentargruppen und noch vieles mehr – alles Maßnahmen, um die Interaktion anzukurbeln und somit die organische Reichweite künstlich in die Höhe zu treiben. Mit den laufenden Algorithmus-Änderungen wurde diesen Vorgehensweisen auf Facebook und Instagram zu weiten Teilen der Garaus gemacht. Solchen Inhalten fehlte nämlich die von Facebook so sehr gewünschte User-Relevanz. Klingt beinahe ein bisschen nach Gutmenschentum, hat aber den bereits erwähnten pragmatischen Hintergrund, die User länger auf der eigenen Plattform zu halten, was diese wiederum interessanter für Werbetreibende macht.
Heute zählt Qualität vor Quantität
Was für Seitenbetreiber und Instagrammer aus unternehmerischer Sicht eigentlich schon immer hätte gelten sollen, ist nun auch aus technischer Sicht verpflichtend. Algorithmus-Tricks wie sie früher möglich waren, werden nun mit weniger Reichweite abgestraft, wobei für Seitenbetreiber auf Facebook die organische Reichweite mehr oder weniger kaum noch eine Rolle spielt. Wollen Unternehmen mehr Reichweite, müssen eben Anzeigen geschalten werden. So ist es ja auch bei anderen Medien. Aber zahlen alleine reicht nicht, denn wer seine Inhalte bewirbt, sollte ebenfalls das User-Interesse auf seiner Seite haben. Schließlich wird in die Gunst von Fans und Followern viel Zeit und Geld investiert, weshalb jeder Post zusätzlich auf ein Unternehmensziel einzahlen sollte.
Fazit
Wenn man all das berücksichtigt, kann die Frage wie lange ein Post-Text sein soll, aus meiner Sicht nicht für sich alleine stehen. Ob ein Post erfolgreich ist oder nicht, liegt nämlich an der Gesamtkonzeption: Bild, Text, Post-Format und welches Ziel damit erreicht werden soll.
- Auch wenn es mit Hilfe diverser Insights gute Anhaltspunkte gibt, was bei der eigenen Community besser ankommt, muss am Ende jeder Seitenbetreiber selbst herausfinden, auf welche Textlänge seine Fans und Follower am besten reagieren und auf welche Weise das Ziel eines Posts erreicht werden kann.
- Theoretisch mögen die Algorithmen von Facebook und Instagram derzeit längere Texte zwar lieber, wenn die Fans und Follower aber nicht darauf anspringen, führt vielleicht eine andere Variante eher zum Ziel.
- Individuelle Erfahrungswerte und Learnings sind wichtiger als es eine allgemeine Aussage zur Textlänge je sein könnten.
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