Was in den 1990er-Jahren mit einer Aneinanderreihung von Schriftzeichen wie Doppelpunkt, Bindestich und Klammer begann, hat sich im Laufe der Jahre zu einem richtigen Emoji und Emoticon-Universum entwickelt. Mittlerweile finden wir sie nahezu in jedem digitalen Schriftverkehr, unabhängig davon, ob es sich um Messenger, Social Media-Post oder E-Mail handelt.
Social Media-Plattformen wie Facebook und Instagram setzen mit Features im Publisher und in den Stories ebenfalls auf Emojis, aber auch der einstige „Daumen hoch“ zur Bewertung von Facebook-Postings und Kommentaren hat weitere Emojis als Verstärkung bekommen.
Spätestens jetzt ist klar: Es geht nicht nur um grinsende, weinende und skeptisch blickende Gesichter, die zur gegenseitigen Bespaßung verschickt werden. Emojis helfen dort, Stimmungen zu vermitteln, wo die digitale Welt an ihre Grenzen stößt. Mit Emojis können User, Marken und Unternehmen wichtige Emotionen zeigen.
Ein Beispiel:
Stellen Sie sich vor, Sie unterhalten sich mit jemanden und Ihr Gegenüber spricht Worte aus, die Sie als Empfänger inhaltlich weniger lustig finden. Da Sie einen ironischen Unterton zu hören glauben, interpretieren Sie, dass die Sache nicht ernst gemeint ist und können dennoch darüber lachen.
Und jetzt stellen Sie sich vor, dass diese Aussage auf Facebook gepostet wird. Ohne den ironischen Unterton (der online nicht zu hören ist) könnten sich andere User persönlich angegriffen fühlen. Schnell kommt es zu entsprechende Reaktionen innerhalb der Community. Ein schlichter Zwinker-Smiley im Textfeld vermittelt die Intention des Verfassers besser und hilft den Lesern, die Botschaft so zu verstehen, wie sie gemeint ist.
Was bringen Emojis in sozialen Medien?
- Sie emotionalisieren Textbotschaften
- Sie tragen zum besseren Verständnis eines Textes bei (z.B.: wenn etwas ironisch, ernst oder traurig gemeint ist)
- Sie bringen Auflockerung in den Social Media Alltag
- Und ja – unabhängig davon, wie man zu ihnen steht: Emojis können Marken und Unternehmen auch ein bisschen sympathischer machen.
Sinn und Unsinn von Emojis bei geschäftlichen Social Media-Auftritten
Emojis auf Unternehmensseiten? Ist das nicht zu kindisch? Unseriös? Teenie mäßig?
Schon lange nicht mehr. Emojis gehören mittlerweile zum Online-Alltag genauso, wie die Tasse Kaffee oder Tee zum Frühstück. Klar, wenn sie falsch anwendet werden oder wenn man es übertreibt, nerven sie. Deshalb gibt es Regeln im Geschäftsleben.
Emoji-Guide fürs Business
Unpassend ist es, geschäftliche E-Mails mit lustigen Smileys zuzupflastern oder gar ein Angebot an potentielle Geschäftspartner, die man überhaupt noch nicht kennt (ja, habe ich alles in dieser Form schon bekommen). Das entbehrt der nötigen Ernsthaftigkeit.
Bei der Verwendung auf Social Media-Kanälen ist ebenfalls Gespür gefragt. Beachten Sie folgende Punkte:
- Wie gut kennen Sie Ihre Nutzer/ Community? Je länger Sie Ihr Community Management selbst betreiben, umso eher können Sie einschätzen, was Ihre Fans & Followern mögen und was nicht.
- Berücksichtigen Sie die Branche.
- Wenn sie Emojis auf Ihrer Facebook-Seite verwenden, wählen Sie jene aus, die allgemein bekannt sind und deren Bedeutung möglichst keine falschen Interpretationen zulassen. Unter folgendem Link finden Sie Zeichen, die in sozialen Netzwerken genutzt werden. Sie werden bei einigen überrascht sein, was sie wirklich bedeuten: emojipedia.org (englisch)
- Viele mobile Endgeräte stellen eigene Emojis zur Verfügung, die zwar nett aussehen, aber von Nutzern anderer Geräte nicht gelesen werden können. Das führt zu Missverständnissen. Bei meinem Handy erscheint dann anstelle des Emojis ein Totenkopf-Icon.
- Nutzen Sie möglichst jene Emojis, die von der jeweiligen Plattform zur Verfügung gestellt werden oder Short-Cuts, die allgemein bekannt sind, wie etwa: 🙂 oder 😉
- Nutzen Sie Emojis nur wenn sie zum Text passen.
FAZIT zum Einsatz von Emojis in den sozialen Medien:
Es geht darum, Botschaften zu verstärken, Stimmungen zu vermitteln und User zu motivieren. Auf Facebook können Posts nicht nur mit „Daumen hoch“ bewertet werden, sondern auch mit „love“, „haha“, „wow“, „angry“ oder „sad“. Um Missverständnissen vorzubeugen, finden Sie hier Infos zur zur Bedeutung der jeweiligen Zeichen: http://emojipedia.org/facebook/