Stellen Sie sich vor, Sie sitzen gemütlich im Kaffeehaus und lesen Ihre Tageszeitung. Währenddessen werden Sie immer wieder von fremden Menschen gefragt, ob Sie sich unterhalten möchten. Ist Ihnen eine Person sympathisch, kommt es eventuell zu einem Gespräch. Stimmt die Chemie nicht oder hinterlässt diese Person schlichtweg keinen guten Eindruck, wird die Sache schnell wieder erledigt sein. Soviel ist jedenfalls klar: Wenn jemand mit ihnen reden möchte, der ein Sackerl über den Kopf gestülpt hat, werden Sie mit ziemlicher Sicherheit nicht darauf einsteigen.
Ähnlich läuft es mit den Freundschaftsanfragen auf Facebook.
Jeder, der ein privates Facebook-Profil besitzt, kann theoretisch mit Freundschaftsanfragen „beglückt“ werden. Theoretisch, denn es gibt eine Einstellung, mit der Sie bestimmen können, wer Ihnen solche Anfragen schicken darf und wer nicht. Diese Funktion kennen allerdings nur wenig User, denn wurde ein Profil vor Jahren einmal angelegt, kümmert sich so gut wie niemand mehr um solche Einstellungen. Zudem ist das Feature – wenig überraschend bei Facebook – wieder einmal ziemlich gut versteckt.
So finden Sie den Weg dorthin:
- Rufen Sie Ihr Privatprofil auf und klicken Sie der Reihe nach folgende Dinge an:
- den Menüpfeil rechts im blauen Balken
- die Option „Einstellungen“
- den Navigationspunkt „Privatsphäre“ (auf der linken Seite)
- Scrollen Sie dann hinunter bis zur Option „Freundschaftsanfragen“ (zu sehen im nächsten Screenshot)
- Scrollen Sie weiter hinunter bis zur Option „Wer kann dir Freundschaftsanfragen schicken?“
- Rechts daneben auf „Bearbeiten“ klicken
- Auswählen, wer Ihnen Anfragen schicken darf und FERTIG!
ALLE oder doch nur die FREUNDE?
Wenn Sie Ihr Privatprofil ausschließlich dafür nutzen, um sich mit Menschen zu vernetzen, die Sie im realen Leben kennen, reicht es völlig aus, wenn Ihnen nicht „ALLE“ eine Freundschaftsanfrage schicken können. Immer mehr Menschen nutzen Facebook allerdings zusätzlich beruflich bzw. geschäftlich. In diesen Fällen kann es durchaus interessant sein, wenn Ihnen Kollegen, Experten oder Menschen mit ähnlichen Interessen auch privat eine Freundschaftsanfrage über Facebook schicken können.
Sollten Sie die „ALLE“-Option wählen, hier noch ein paar Tipps:
- Nutzen Sie unbedingt die Möglichkeit Freundeslisten anzulegen. Infos dazu finden Sie in diesem Artikel.
- Damit können Sie Ihre „echten Freunde“ von anderen Interessengruppen trennen und sämtliche Beiträge (Posts), die Sie veröffentlichen an jene Zielgruppe richten, die Sie für das entsprechende Thema auswählen.
Mehr dazu lesen Sie hier. - Mit den Freundeslisten (und Ihren Privatsphäre-Einstellungen) können Sie bestmöglich verhindern, dass zu viele private Information an die Öffentlichkeit dringen!
Noch mehr Tipps:
- Genauso wenig wie Sie im Kaffeehaus mit jedem eine Unterhaltung führen müssen, muss auch auf Facebook nicht jede Anfrage angenommen werden. Ich reagiere zum Beispiel auf keine Anfragen von Personen, die Berge, Seen, Blumen, Tiere oder ähnliches als Profilbild nutzen. Und nur der Vollständigkeit halber: es gab tatsächlich schon irgendwelche Kasperl mit Sackerl über dem Kopf, die auf meine Kontaktliste wollten ;-).
- Auch Kunstnamen sind für mich tabu. Von dem abgesehen herrscht auf Facebook die Klarnamenpflicht, auch wenn es nicht jedem passt. Schicken mir Fremde eine Freundschaftsanfrage, sehe ich vorher in das Profil. Sind dort ebenfalls keinerlei sinnvolle Infos zu finden, die mir Rückschluss darauf geben, mit wem ich es zu tun habe, hat sich die Sache für mich auch schon wieder erledigt.
- Sie sind die Chefin bzw. der Chef Ihres Profils! Das heißt, Sie dürfen ungewünschte Kontakanfragen durchaus ignorieren oder löschen. Ich weiß genau, warum ich das hier schreibe. Es gibt tatsächlich die eine oder andere Anfrage, die völlig daneben ist.
- Sollten Sie eine Anfrage als unangemessen oder belästigend empfinden, können sie diese auch melden
- Es gibt immer wieder Fakes oder gehackte Profile, über die Betrüger im Namen anderer User Anfragen verschicken. Ein Ziel dessen kann sein, an Nutzerdaten heranzukommen. Bevor Sie also die Anfragen von Unbekannten annehmen, checken Sie, ob das Profil dieser Personen Auffälligkeiten aufweist bzw. ob Sie gemeinsame Kontakte oder Interessen haben. Worauf Sie dabei achten sollten und wie Sie das Risiko verringern können, lesen Sie in diesem Artikel: „Facebook-Account gehackt, was tun?“