„Wie oft soll ich auf Facebook, Instagram oder auf anderen Socialmedia-Plattformen posten?“ Diese Frage stellen sich Selbstständige und Unternehmer, sobald sie soziale Medien für ihr Marketing nutzen möchten. Gleich vorweg: DIE einzig richtige Anzahl an Posts gibt es nicht, denn welche Anzahl passt, ist sehr individuell. Wir alle müssen es selbst herausfinden, denn Socialmedia bedeutet unter anderem beobachten, zuhören, lernen und mit den eigenen Erkenntnissen weiterplanen.
Wichtig und richtig ist auf jeden Fall, dass regelmäßig gepostet wird und zwar auf allen Kanälen, welche in die Kommunikationsstrategie eingebunden werden. Wie Sie diese Regelmäßigkeit erreichen und sinnvoll an die Content-Planung herangehen können, erfahren Sie in diesem Artikel.
- Am Anfang steht die Strategie
Wer verreist, hat einen Plan im Gepäck, um das Budget sinnvoll und effektiv einzusetzen. Das empfiehlt sich auch bei der Socialmedia-Planung, denn Socialmedia kostet Geld, unabhängig davon, ob die Inhalte beworben werden oder nicht. Schließlich wenden Sie Ihre eigene Arbeitszeit dafür auf, kaufen Bilder ein oder beauftragen jemanden mit der Produktion der Inhalte. All das sind Budgetfaktoren, die berücksichtigt werden müssen. Legen Sie sich also eine Strategie zurecht, in der u.a. folgende Dinge definiert werden:
- Wo befinden Sie sich im Moment (Ausgangssituation)?
- Wo wollen Sie mit Ihren Socialmedia-Aktivitäten hin (Ziele)?
- Wen möchten Sie damit erreichen (Zielgruppe)?
- Welche Plattformen passen zu ihren Zielen und wo ist welche Zielgruppe unterwegs?
- Wie möchten Sie diese Zielgruppe und Ziele erreichen (Maßnahmen)?
Das alles ist natürlich vereinfacht dargestellt, dennoch vermittelt es eine Idee davon, was bereits geklärt werden sollte, um Socialmedia-Content effektiv planen zu können. In weiterer Folge gehe ich davon aus, dass es bereits strategische Ansätze gibt.
2. Themen und Content-Ideen sammeln
Damit immer genügend Rohmaterial vorhanden ist, hilft eine Themen,- und Ideensammlung, die laufend weitergeführt wird. Diese beinhaltet alles, was zu Ihren Zielen und Ihrer Zielgruppe passt. Blicken Sie hinter die eigenen Kulissen, durchforsten Sie verschiedene Geschäftsbereiche, Abteilungen und blicken Sie auch über den Tellerrand hinweg. Was könnte Kunden und potentielle Wunschkunden interessieren? Was machen die Mitbewerber? All das liefert Ideen, die genutzt werden können. Apropos Mitbewerber: Beobachten ist gut, kopieren ist hingegen ein No Go. Machen Sie Ihr eigenes Ding und bleiben Sie mit jedem einzelnen Post authentisch.
3. Content Mix – fixe Themenbereiche festlegen
Bevor Socialmedia-Inhalte für einzelne Plattformen erstellt werden, definieren Sie einen Content-Mix mit den wichtigsten Themengebieten. Darin legen Sie fest, wie viele Posts im Monat veröffentlicht werden und wie viele davon aus welchem Themengebiet kommen sollen. Alleine durch diese Strukturierung wird der Content-Bereich um ein Vielfaches übersichtlicher.
4. Lösen Sie die Probleme Ihrer Wunschkunden
Welche Probleme haben die Menschen, die zu Ihnen kommen und welche Lösungen bieten Sie dafür an. Unabhängig davon, ob Sie Friseur, Steuerberater, Handwerker oder etwas ganz anderes sind: die Kunden / Klienten kommen zu Ihnen, weil sie Lösungen für ein Problem suchen – auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht nicht gleich erkennbar ist: Es existiert immer ein Problem, dass es zu lösen gibt. Wenn Sie sich diese Tatsache bewusst machen, können daraus viele nützliche und Zielgruppen relevante Socialmedia-Inhalte entstehen.
5. Content Plan-Vorlage
Ist der Content-Mix definiert, erstellen Sie sich eine Content-Plan-Vorlage, die laufend angepasst werden kann. Das geht ganz einfach mit Google Doc, einer Excel-Liste oder einem Dritt-Tool. Darin vermerken Sie alles, was wichtig ist, wie etwa
- das Veröffentlichungsdatum des Posts
- die Plattform, auf welcher der Post veröffentlicht wird (Facebook, Instagram, Twitter, etc..)
- das Post Format (Bild, Video, Link-Post, etc.)
- bei Link-Posts, der Link zur Zielseite
- in welchen Themenbereich Ihres Content-Mix der Post passt
- etc..
Natürlich können noch weitere Punkte festhalten werden, wie etwa das „Kunden-Feedback“, wenn mit mehreren Stellen zusammengearbeitet wird oder das Budget für die Bewerbung.
5. Intervall für die Content-Planung
Ob Sie Ihre Inhalte lieber einmal in der Woche, alle 14 Tage oder einmal im Monat planen, bleibt Ihnen überlassen. Wichtig ist, dass die Socialmedia-Tasks fix in den Arbeitsablauf integriert werden, anstelle sie irgendwann zwischendurch zu erledigen. Sollten mehrere Stellen an einem Content-Plan beteiligt sein (Grafik, Kundenschleifen, Kollegen, etc.), sind die Abstimmungszeiten zu berücksichtigen. Mit der Zeit bekommen Sie ein Gefühl dafür, was wie lange dauert. Wenn alles geklärt und freigegeben ist, werden die Posts direkt auf der gewünschten Plattform vorgeplant. Auf Facebook klappt das ganz einfach mit dem Planungstool oder mit Hilfe von Dritt-Tools. Die Posts werden automatisch zum eingestellten Zeitpunkt veröffentlicht. Hier erfahren Sie mehr, zum Post Vorplanen direkt auf Facebook:
Posts direkt auf Facebook vorplanen
Achtung: Vorplanen bedeutet nicht, dass die Plattformen in weiterer Folge sich selbst überlassen werden sollen. Denken Sie daran, dass Fans und Follower jederzeit auf Inhalte reagieren können und zeitnah eine Antwort erwarten.
6. Ein Thema – mehrere Plattformen
Ein Thema kann auf unterschiedlichen Plattformen gepostet werden – ein und derselbe Post allerdings in den seltensten Fällen. D.h.: Inhalte müssen an die jeweilige Plattform angepasst werden. Unterschiedliche Plattformen können unterschiedliche Bildabmessungen erfordern, Post-Formate oder es sind andere Vorgaben bezüglich der Textlänge einzuhalten. Wird etwa ein Instagram-Post automatisch auf Facebook veröffentlicht, tauchen dort alle Hashtags auf, die zum ursprünglichen Post geschrieben wurden. Das wirkt bei Unternehmensseiten schnell unprofessionell.
Mein Tipp: Wenn Sie ein Thema über mehrere Kanäle kommunizieren möchten, überlegen Sie im Vorfeld, welche konkrete Botschaft diesbezüglich auf welcher Plattform zielführend vermittelt werden kann. Wie sieht die Social Journey der Wunschkunden aus und wann macht es auf welcher Plattform Sinn zu posten? Entsprechend dieser Überlegungen bereiten Sie Ihre Posts vor.
6. Content Recycling – alte Inhalte neu verwerten
Wer sich mit seinen Socialmedia-Inhalten auf aktuelle Themen bezieht, hat die Chance bezüglich der Reichweite kurzfristig gut gepusht zu werden. Es lohnt sich aber auch zeitlose Inhalte zu produzieren. Diese können rasch aktualisiert, neu aufbereitet und wieder veröffentlicht werden. Content-Recycling ist ist eine gute Methode, wenn weniger Zeit vorhanden ist und Sie zum Beispiel einen Blog betreiben. Durchforsten Sie einfach ältere Posts und nach wiederverwertbaren Schätzen.
FAZIT zur effektiven Conent-Planung:
- Strategie bringt Struktur und Struktur bringt Effizienz.
- Die erste Herausforderung liegt darin, die Content-Planung fix in den Arbeitsalltag zu integrieren, anstelle Social Media irgendwie so nebenbei zu machen.
- Wenn Sie sich fixe Termine eintragen, um den Content zu gestalten und zu planen, entsteht ein Gefühl dafür, wie viel Zeit dafür benötigt wird. So stellt sich schnell eine gewisse Routine in der Produktion und im Zeitmanagement ein.
- In weiterer Folge können Ressourcen effektiver eingesetzt werden.
- PLUS: Sie müssen nicht jeden Tag daran denken, was veröffentlicht werden kann.
- Ihre Socialmedia-Präsenzen wirken aufgeräumt, strukturiert und lassen auf den ersten Blick erkennen, worum es geht.
Natürlich zeigt dieser Artikel nur einen kleinen Teil dessen auf, was mit Content Planung alles möglich ist, dennoch hoffe ich, damit ein paar Anregungen geben zu können, wie Sie sinnvoll an die Socialmedia-Aktivitäten herangehen können.